Optimale Voraussetzungen für den Einsatz von Gewindebeschichtungen

(Abweichungen von den aufgeführten Bedingungen haben Einfluss auf die Produkteigenschaften)

Gewinde-Gegengewinde

  1. Eine Toleranz von 6g/6H, auch nach galvanischen Behandlungen, ist zwingend nötig.

  2. Bei geringeren Toleranzen kann die Vorbeschichtung nicht in den Gewindespalt gelangen und wird abgeschabt.

  3. Die Gewindeeinläufe sollten nach DIN 76 gefertigt sein und eine Senkung von mindestens 1,05 x Nenndurchmesser aufweisen.

  4. Die Oberflächen der zu sichernden Teile sollten mit der Beschichtung positiv getestet sein.

  5. Auf der Oberfläche vorhandene Schmierstoffe oder andere Einflussfaktoren können die Funktion beeinträchtigen.

  6. Zu sichernde Materialkombinationen müssen zueinander passen, beispielsweise Längenausdehnungskoeffizient.

Beschichtung

  1. Die Lage und Länge der Beschichtungen müssen dem jeweiligen Verschraubungsfall angepasst sein.

  2. Die Materialmenge der aufgetragenen Beschichtung sollte an die Gewindegeometrien angepasst sein.

  3. Eine größere Materialmenge ist nicht gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Festigkeit. Dies führt eher zur Erhöhung der abgeschabten Produktmenge.

  4. Eine Verschmutzung der Beschichtung, z.B. durch Öl, ist zu vermeiden.

  5. Ein verwendeter Top Coat kann die Wirkung der Beschichtung beeinträchtigen.

  6. Ein verwendeter Top Coat mit integrierten Gleitzusatz beeinträchtigt die Wirkung des aufgebrachten Produktes erheblich.

  7. Bei Dichtanwendungen müssen mindestens 4 Gewindegänge beschichtet und überlappend montiert werden, um eine zuverlässige Dichtwirkung zu erzielen.

Montage

  1. Schrauben mit Beschichtung sollten in einer Bewegung ohne axialen Vorschub montiert werden.

  2. Bei der Vormontage sollte die Drehzahl kontrolliert sein und für den Endanzug eine niedrige Drehzahl gewählt werden.

  3. Die Endmontage bei Regelgewinden und der Toleranzpaarung 6g/6H muss nach spätestens 5 Minuten abgeschlossen sein, da sonst das sich bildende Klebstoffgefüge wieder zerstört wird.

  4. Bei anderen Gewinden, Toleranzpaarungen, erhöhten Temperaturen oder erhöhten Montagedrehzahlen kann sich dieses Montagezeitfenster ändern.

  5. Die produktspezifischen Aushärtezeiten sind zu beachten.